Das wichtigste Thema, das uns in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren beschäftigen wird, scheint immer mehr zu einem Buzzword zu verkommen: DIGITALISIERUNG. Das erinnert ein wenig an den Nachhaltigkeits-Hype. Niemand kann es mehr hören, aber alle wollen und müssen sich damit beschäftigen. Als gesichert gilt, dass die Digitalisierung voranschreiten wird, egal ob wir uns als Einzelperson oder Unternehmen damit auseinandersetzen.

Einsen und Nullen werden unser Leben radikal verändern oder haben es bereits getan. Es ist beispielsweise noch gar nicht so lange her, dass wir uns in CD-Läden, mit einem markanten Plastikgeräusch von aufeinander treffenden Plastikhüllen, durch unzählige CD's gewühlt haben, um die eine außergewöhnliche Musik-CD zu finden. Die CD hat uns dann auch noch 20 Euro gekostet. Bei 10 Liedern auf der CD, haben wir also pro Song ca. 2 Euro gezahlt. Und was zahlen wir heute für einen Song? Über Spotify können wir uns nahezu jedes Lied zu jeder Zeit anhören und zahlen ca. 10 pro Monat. Bei 35 Millionen Liedern macht das 0,00000029 Euro pro Lied. Musik kostet heute quasi nichts mehr, man zahlt im Prinzip für den Online-Zugang. Die aber trotzdem noch vorhandenen Umsätze der Musikindustrie (ca. 12 Mrd. Euro) werden heute nicht mehr von den Plattenlabels umgesetzt, sondern von Google, Apple und YouTube. Die Musikindustrie hat die ganze Kraft der Digitalisierung zu spüren bekommen und nicht rechtzeitig erkannt, dass das Geschäftsmodell angepasst werden muss.

Digitalisierung verändert aber nicht nur die Märkte und Geschäftsmodelle von Unternehmen, sondern auch die Produkte und deren Vermarktung. Bislang war es ausreichend ein Produkt zu entwickeln und dieses möglichst breit bekannt zu machen. Fernseh- und Printwerbung waren erste Wahl, wenn es darum ging Produkte möglichst reichweitenstark zu vermarkten und Marken aufzubauen. Heute geht der Ansatz der Produktentwicklung von den Bedürfnissen der Konsumenten aus und darauf basierend werden Geschichten um das Produkt erzählt. Um sich dem Storytelling strategisch zu nähern, sollte man zunächst von der Mission des Unternehmens bzw. der Marke ausgehen und eine Kernstory entwickeln. Hieraus leiten sich dann Themenfelder ab, aus denen wiederum einzelne Geschichten hervorgehen. Alle Geschichten zusammengenommen ergeben dann den Content. Basierend auf dem Content werden schließlich die zu den Stories passenden Kanäle zur Verbreitung ausgewählt und gleichzeitig die passenden Formate entwickelt. Wenn man das alles dann noch richtig gut machen möchte, dann wird aus den Einzelstories entlang der Customer-Journey bzw. der Employer-Journey eine zusammenhängende Erfolgsgeschichte.

Um das Content Marketing konsequent und zielführend zu betreiben, benötigt es neben der richtigen Strategie aber auch die richtige Organisation. Von den klassischen Kommunikations- und Marketingabteilungen her kommend, existiert häufig das Problem, dass diese noch nach Disziplinen bzw. Bereichen organisiert sind. Es gibt den PR-Spezialisten, den Mediaplaner, den Online-Manager, den Social Media Manager, den Marktforscher oder auch den Event-Manager. Soll es nun neben PR, Social Media,... noch ergänzend einen Content Marketing Bereich geben? Die Frage, die sich stellt, ist jedoch, wo entsteht Content und wer entwickelt den Content so, dass dieser der Mission des Unternehmens entspricht? Sie ahnen es bereits. Content entsteht überall im Unternehmen und es wäre daher falsch die bisherige Organisationsstrukturen fortzuführen. Vielmehr müssen sich die zukünftigen Marketingabteilungen neu organisieren. Es wird eine ganze Reihe an neuen Rollen geben, die Unternehmen für den Content Marketing Ansatz benötigen:

  • Content Stratege
  • Content Manager
  • Community Manager
  • Redakteure
  • Mediendesigner
  • Kanal Manager

All diese Rollen müssen sich in einem Team finden, die optimalen Prozesse und Tools entwickeln. Denn nur so können Unternehmen den vielfältigen Herausforderungen der digitalen Entwicklungen begegnen und sinnvoll für die eigene Vermarktungsstrategie einsetzen.

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Fotos: Pixabay
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