Ich habe die fünf wichtigsten Tendenzen bzw. zu erwartenden Veränderungen im Marketing nachfolgend zusammengetragen. Von Marketing Automatisation bis zu veränderten Berufsbildern. Lasst euch überraschen.

Marketing Automatisation

Das Thema beschäftigt viele Marketeers und ist ein klein wenig wie ein Blick in die Glaskugel. Dennoch sind deutliche Tendenzen erkennbar, die die Zukunft im Marketing maßgeblich beeinflussen und bereits heute zukünftige Veränderungen sichtbar machen. Dabei spielt das Internet und die damit verbundene zentrale Vernetzung eine entscheidende Rolle. Nicht nur Smartphones, Smartwatches und Brillen werden vernetzt sein, sondern auch Microchips unter unserer Haut. Diese werden Daten jederzeit sammeln und unseren Ärzten sowie den relevanten Versicherungen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus steuern Sensoren unser Smarthome: Heizung, Haushaltsgeräte, Licht und Entertainment werden je nach Wunsch und Stimmung aktiv. Es liegt auf der Hand, dass diese Hyper-Vernetzung auch wesentliche Änderungen in der Vermarktung mit sich bringen. So werden Werbungtreibende mittels immer ausgefeilterer Datensammeltechniken nahezu alles über Ihre (potentiellen) Kunden wissen - ideale Grundlage, um auch die Marketingprozesse immer besser zu automatisieren. 

Interface Sprachassistent 

Wie werden wir zukünftig Informationen suchen und bereitstellen? Bereits 1966  bei STAR TREK hätte man erahnen können, dass dies irgendwann ausschließlich über Sprache erfolgt. Was damals noch Science Fiction war und dank der kreativen Fantasie aus Gene Roddenberry‘s Feder stammte, wird für uns in ein paar Jahren so normal sein, wie wir heute mit Tastatur auf unserem Desktop oder Tablet nach Informationen auf Google suchen. Alle großen digitalen Konzerne haben bereits ihre eigenen Systeme und wollen dank des First Mover Advantages frühzeitig Marktanteile sichern. Microsofts Cortana, Apples Siri, Amazons Echo oder Googles Home, um nur die derzeit wichtigsten zu nennen, verfolgen alle ein Ziel: Mittels Services Daten der Nutzer sammeln. Abgeleitet von Google’s Mission, die Informationen dieser Welt zu organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar zu machen, möchte das Unternehmen ein digitales Abbild jeder Person in der Cloud „besitzen“. Etwas überspitzt formuliert möchte Google wissen, was die Person beabsichtigt zu kaufen, bevor es die Person selbst weiß. 

Unterbrecher-Werbung

Wenn die Informationssuche zukünftig nicht mehr mittels Dateneingabe über eine Tastatur erfolgt, sondern über Sprache, dann wird auch die heutige „Unterbrecher-Werbung“ kaum noch einen sinnvollen Werbebeitrag leisten können. Bannerwerbung, Videoeinspieler und Google AdWord-Kampagnen werden anderen Formaten weichen müssen. Wenn auf der einen Seite die Suche von Informationen mittels Sprache erfolgt, dann liegt es auf der Hand, dass die Werbung sich Gedanken machen muss, wie Werbung sprachlich zurückgespielt werden kann? Ein breites Experimentierfeld tut sich hier auf.

Einkaufsstraße wird zur e-street

Durch die wachsende Digitalisierung und die zunehmende Individualisierung wird sich auch das Einkaufsverhalten weiter verändern. Die heutige Einkaufsstraße, die Menschen lockt, um die Ware sofort zu kaufen wird zukünftig zu einem Ort der Inspiration und Erfahrung. Aufwändige virtuelle Erlebniswelten mit interaktiven Monitoren, virtual und augmented reality werden die potentiellen Kunden mit passenden Angeboten versorgen, die exakt deren Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Ermöglicht wird dies durch die immer besser werdende Datenverarbeitungs- und Targeting-Maschinerie und der bereits beschriebenen Marketing-Automation. Der Kaufprozess selbst kann dann jederzeit und von überall aus durchgeführt werden. Die Bestellung erfolgt über mobile Assistenten, höchstwahrscheinlich über Sprachassistenten. Darüber hinaus werden sich die Kunden ihre Produkte von 3D-Druckern nach persönlichen Präferenzen anfertigen lassen. 

Marketingexperten und Maschinen

Klar ist, dass die Digitalisierung auch im Marketing disruptiv sein wird. Das wirft die Frage auf, wie viel die Maschine übernimmt und was für den Marketeer bleibt. Die gute Nachricht ist, dass Computer zwar nachahmen und kopieren können, aber nicht wirklich kreativ sein. Das bedeutet, dass Mensch und Maschine derzeit besser ist als Mensch ohne Maschine. Die Frage ist, wie lange das so bleibt, denn Marc Andreeesen, der Gründer von Netscape sagte vor vielen Jahren bereits: „Software is eating the world“, also in unserem Fall das Marketing. Um in den kommenden Jahren als Marketing Experte erfolgreich zu sein oder zu bleiben, muss man auch Technologieexperten sein oder werden, denn sonst wird man mit der gewaltigen Geschwindigkeit der Entwicklungen nicht Schritt halten können.

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Fotos: Pixabay
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